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Über den Bergehilfe-Katastrophenschutz e.V.

Ahrtal 2021Am 14. Juli 2021 gingen Tausende Menschen abends ins Bett ohne zu wissen, was sie am nächsten Morgen oder gar in den nächsten Wochen erwarten würde. Unmenschlich große Wassermassen ereilten in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli die Region Trier und das Ahrtal in der Eifel. Die Folgen waren viele Tote und Verletzte. Zudem Schäden in Milliardenhöhe. Viele Städte wurden restlos zerstört, unzählige Brücken waren nicht mehr existent. Straßen wurden einfach weggeschwemmt. Zurück blieben Menschen die alles verloren hatten, ihre komplette Existenz wurde binnen weniger Minuten und Stunden dem Erdboden gleich gemacht. Verzweiflung, Trauer und Angst waren nach diesen Stunden für lange Zeit ihr stetiger Begleiter.

Bereits Tage später fanden sich etliche Helfer, welche in das Tal fuhren und den Opfern der Katastrophe mit Tatendrang zur Seite standen. Am 16.07.2021 wurde die erste Gruppe unter dem Namen „Fluthilfe“ aus den Reihen der Freiwilligen Bergehilfe eröffnet. Am gleichen Wochenende fuhr die erste Gruppe ins Ahrtal. Direkt war eine riesige Masse an Helfern parat. Es waren so viele, das schnell klar war, dass es eine Stelle geben muss, an der diese koordiniert werden, um weitestgehend ohne verfügbare Infrastruktur dennoch effizient arbeiten zu können. Schwere Maschinen wie Bagger, Radlader, Kippmulden und andere standen bereits in den Startlöchern. Ohne Ende Manpower. Alle wollten helfen, doch ein Konzept und Struktur gab es nicht, da auch die für die Infrastruktur zuständigen Stellen selbst betroffen waren.

Ahrtal 2021Kurzerhand schloss sich eine Hand voll Menschen aus NRW und Niedersachsen zusammen und fing an eine Anlaufstelle zu errichten, an die sich alle Helfer aus den Bergehilfereihen und der zivilen Bevölkerung wenden konnten. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten hatten sie es geschafft, sich ein System zu erarbeiten. Sie fuhren selbst auch ins Ahrtal um sich ein Bild von der Lage zu machen. Die ersten Helfer waren schon vor Ort und haben angefangen sich auf einer großen Wiese, einige Kilometer Abseits in den Weinbergen, niederzulassen und eine Infrastruktur einzurichten.

Angefangen mit einer kleinen Feldküche, wenigen Lebensmitteln und vereinzelten Zelten hielten sich die Helfer gegenseitig über Wasser. Nach kurzer Zeit waren gerade am Wochenende teilweise um die 250 Leute vor Ort und es entstand eine kleine Stadt aus Helfern. Vor Ort wurde ein Einsatzleiter auserkoren, der als Bindeglied zwischen Camp und Leitstelle / Orga Team fungierte. So wurde es möglich für uns gezielt die Fahrzeuge schicken zu können, die in der aktuellen Lage auch benötigt wurden. Schnell entstanden enge Kontakte zu anderen Institutionen, zum Bürgermeister, der Bundeswehr und dem Stab vor Ort, die über koordinierte Unterstützung äußerst dankbar waren, standen sie doch vor weitestgehend unbekannten Problemen. Im Laufe der Wochen haben wir es geschafft aus dem Nichts eine große Feldküche, Duschcontainer, Toiletten, große Überseecontainer und vieles Weitere zusammen zu bekommen und eine einigermaßen adäquate Versorgung zu stellen.

Daraus ist für uns die Idee entstanden, dass gerade in solchen Großschadenslagen eine gezielte Koordination zwischen zivilen Helfern und BOS (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) unerlässlich ist. Diese Lücke möchten wir als Bergehilfe-Katastrophenschutz e.V. füllen und zielen da besonders auf die IuK (Information und Kommunikation), wozu es im weiteren Verlauf nähere Infos geben wird.